Mein Erlebnisbericht vom 26.9.2008 - Daniela Haitschi

Hallo. Ich bin Daniela und möchte euch heute von meinem ersten Fallschirmsprung erzählen.
Vor 8 Jahren bin ich das erste Mal Bungee gesprungen und ich fragte mich was kann es besseres geben als das? Mir war sofort klar, dass es nur das Fallschirmspringen sein kann und ich wusste, dass ich das unbedingt mal machen will.

Im November diesen Jahres werde ich 30 und dieses Ereignis nahm ich zum Anlass um mir endlich meinen großen Traum zu erfüllen. Ich sagte meiner Familie bescheid und nach einiger Zeit wusste ich dann auch, dass mein Sprung noch diese Saison sein wird, also noch bevor ich meinen Geburtstag feiere. Den genauen Termin erfuhr ich erst am 20.9.2008. Da war mir klar, dass dieser Samstag der Tag aller Tage sein wird. Das Wetter war super, ein gutes Zeichen. Ein paar Stunden hatte ich ja noch Zeit um mich seelisch und moralisch darauf vorzubereiten. Aber es nutzte nicht viel. Umso näher wir dem Flugplatz „Hungrigen Wolf“ kamen umso nervöser wurde ich. Mein Formular konnte ich nur mit zittrigen Händen ausfüllen und ich musste mehrmals zur Toilette, so sehr war ich aufgeregt.
Dann wurde ich zu den Anzügen geführt um einen davon anzuprobieren. Jan mein Tandemmaster stand die ganze Zeit daneben aber ich bekam das alles nicht mit. Erst als ich gut eingepackt war strahlte mich ein Gesicht an und das war der Jan. Eine super nette Ausstrahlung und meine Angst war fast wie weggeblasen. Ich schaute nach vorne und da stand noch ein Jan, der Filme-Jan. Ich wusste sofort, dass ich genau das richtige Team erwischt hatte.
Dann ging es an die Trockenübungen. Jan zeigte mir was ich alles vor und während des Sprunges zu beachten habe. Es hat echt Spaß gemacht weil alles total locker ablief, nicht wie trockener Unterrichtsstoff. Mein Jan-Team lachte viel und ich auch.
Ich fühlte mich bei den beiden von Anfang an total gut aufgehoben und das nahm mir viel von meiner Nervosität. Nach den Übungen wartete ich noch einen Augenblick draußen vor der Halle. Ich schaute zum Himmel und sah viele Wolken die sich im Laufe der Mittagszeit entwickelt hatten, aber davon wollte ich meine Laune nicht verderben lassen. Dann ging es zum Flugzeug . Mit so einer Maschine war ich vorher noch nie geflogen, also hatte ich doppelt was von meinem Tag. Im Inneren der Maschine wurde es dann ziemlich eng weil ja jeder Platz genutzt werden sollte. Aber das machte mir überhaupt nichts aus, denn auch die anderen Springer waren super nett und wünschten mir für meinen ersten Sprung viel Glück und vor allem ganz viel Spaß. In 1500 m Höhe wurde auf einmal die Rolltür nach oben geschoben und einer der Springer flog raus. Wie ein Stein fiel er Richtung Erde, ein komischer aber auch gleichzeitig spannender Augenblick. In ein paar Minuten ergeht es mir genauso, das waren meine einzigen Gedanken.

Dann war es soweit. Wir hatten die 4000m erreicht. Die Rolltür ging ein zweites Mal auf und Einer nach dem Anderen purzelte heraus. Dann waren die Jan´s und ich dran. Filme-Jan kletterte nach draußen und hielt sich an der Flugzeugreeling fest. Er wartete bis wir in richtiger Position saßen. Meine Beine baumelten inzwischen über dem freien Himmel aber das empfand ich gar nicht als schlimm, denn ich fühlte mich immer noch sicher, in jeder Hinsicht. Ich schaute nach unten und da waren all die Wolken und wir über ihnen. Das sah klasse aus. Dann waren wir alle bereit und es ging los. Wir fielen einfach….ich kann dieses Gefühl nicht beschreiben. Es war der absolute Wahnsinn. Ich fühlte mich leicht wie eine Feder und konnte noch nicht wirklich glauben, dass ich jetzt hier bin. Knapp eine Minute freier Fall, ein wunderbares Erlebnis. Ich hatte zwar ein Stechen im linken Ohr aber die Aussicht und der Moment an sich entschädigte für alles. Dann ging der Fallschirm auf und wir segelten auf die Erde zu. Es ist toll unsere Welt von oben zu sehen. Ich hätte am liebsten die Zeit angehalten aber das ging ja leider nicht. Wir kamen dem Boden immer näher und als wir ihn dann erreicht hatten war ich rundum glücklich. Ich glaube mein Strahlen konnte man meilenweit sehen. Ich klatschte mit meinen Männern ab und fühlte mich einfach nur gut.
Zusammen trugen wir die Schirme in die Halle und erst da merkte ich, dass jetzt alles vorbei war, viel zu schnell wie ich fande.
Es sind erst ein paar Tage vergangen, ich habe mir schon mehrmals das Video angesehen aber irgendwie bin ich immer noch nicht ganz auf der Erde zurück. Ständig schaue ich zum Himmel und weiß, dass ich da oben geflogen bin, frei wie ein Vogel.
Der Sprung war wirklich eines der schönsten Erlebnisse die ich bisher hatte und ich werde es wieder tun, darin besteht kein Zweifel. :o)

Ein großes Dankeschön an das ganze Team und vor allem an meine Jan´s. :o)
Ich werde dank euch diesen Tag nie vergessen.


Daniela Haitschi       
Sprung am 20.9.2008