Am Gymnasium kamen die "Lehrer" gestern aus der Luft.

Springer landet im GymnasiumPunktlandung auf dem Sportplatz des Gymnasiums: ein Fallschirmspringer "fliegt" ein. Erst waren es nur winzige Punkte am blauen Himmel, 2000 Meter über dem Boden. Dann öffneten sich die bunten Schirme und nur Minuten später segelten die Fallschirmspringer auf den Sportplatz des Detlefsengymnasiums zu. Empfangen wurden sie von etwa 500 Schülern und Lehrern. Direktor Hartmut Appel ließ es sich nicht nehmen, die Fallschirmspringer gleich nach der Landung persönlich zu begrüßen, bevor er sie den Fragen seiner Schüler überließ.
 
Mit dem Besuch des Vereins "YUU Skydive Fallschirmsport" erlebten die Gymnasiasten gestern eine andere Art des Unterrichts. Nicht weniger anspruchsvoll als normaler Unterricht war das Programm. Nach dem Absprung und der fast genauen Punktlandung auf dem Sportplatz wurden die Schüler in Gruppen über den Fallschirmsport und die besonderen Anforderungen nicht nur an Material, sondern auch an den Menschen informiert.

Noch auf dem Sportplatz standen die sechs Springer Rede und Antwort, während sie sich aus dem Geschirr schälten und begannen, die Fallschirme zusammen zu legen. Dann folgte eine Einführung in die interessante und nach Aussage der Fallschirmspringer auch sehr vielfältige Sportart in Form von Workshops.

Springer landet im GymnasiumAnhand von Aufnahmen, die überwiegend aus der Helmkamera von Lars Oesterwinter stammten, wurden verschiedene Sprung arten vom Tandem- bis zum Formationsflug gezeigt und erklärt. Weitere Informationen gab es zu Themen wie Ausrüstung und Anforderungen, sportliche Möglichkeiten und Kosten.

"Die meisten von uns sind über den Tandemsprung zum Fallschirmsport gekommen", erklärte André Kroll den Schülern. Bei "YUU Skydive" haben alle nach eigener Aussage viel Spaß und springen, so oft es ihnen möglich ist. Der Verein ist auf dem Flugplatz "Hungriger Wolf" angesiedelt.

Von dort aus startet die moderne Sportmaschine, die meist voll besetzt ist. Für den Ausflug nach Glückstadt haben die Fallschirmsprin-ger die Punktlandung noch einmal besonders geübt. Außerdem mussten sie zuvor viele Genehmigungen einholen. Der eigentliche Sprung dauerte nur ein paar Minuten. Was jedoch gar nicht so schlecht war, wenn man bedenkt, dass die Temperatur in 2000 Metern null Grad beträgt. Die normale Absprunghöhe liegt bei rund 4000 Metern. Dort liegt die Temperatur deutlich in den Minusgraden.

Für "YUU Skydive" war es das fünfte Schulprojekt, mit dem die Mitglieder Jugendliche für ihren Sport begeistern wollen - und so ganz nebenbei ein wenig praktischen Physikunterricht geben.

CLAUDIA JÖRGENS - Norddeutsche Rundschau