Coach? – Ich zahl doch nicht extra!!

Wie ich feststellen muss, ist bei Junglizenzlern leider diese Auffassung mittlerweile weit verbreitet. Um ein paar Ansätze für ein diesbezügliches wirklich nötiges Umdenken zu liefern, habe ich mich für diesen Beitrag entschieden. Ich möchte dabei weder mit einem erhobenen Zeigefinger (der Wink mit der Zaunlatte)  noch als Sicherheitsapostel verstanden werden.

Ich kann nur leider nicht die Tatsache hinnehmen, dass Springer mit geringen Sprungzahlen und sehr hohem Selbstbewusstsein und daraus resultierender, doch leichter Überschätzung des eigenen Erfahrungstandes, sich selber und auch Andere viel zu leichtfertig in Gefahr bringen.

Zur Ausgangssituation: Frisch durch die Ausbildung und mit der Lizenz im Sprungbuch kann es ja dann losgehen wie bei den Großen, oder? Formationsspringen, Freefly und Swooping, dass will ich auch! Nur wie geht das? Weiß nicht! Du auch nicht? Dann lass uns mal zusammen probieren….
…und schon gehen Anfänger – eben aus der (Grund-)Ausbildung - gemeinsam zu zweit, zu dritt oder in noch größeren Gruppen zusammen in den Freifall. Ohne sich über die möglichen Gefahren wie z.B. Freifall- oder Kappen-Kollisionen wirklich bewusst zu sein. Das es bei solchen Selbstversuchen bis hin zu tödlich Unfällen kommt, zeigen die einschlägigen Statistiken leider nur all zu häufig! Dazu kommt die Feststellung, dass „try and error“ keine wirklich effiziente Trainingsmethode ist. Warum das Rad neu erfinden? Besser, sicherer und schneller geht es also, wenn man von denen lernen kann, die es können! Nur wie geht das?

Etwas was mir sehr gut aus meiner Anfangszeit in Erinnerung geblieben ist, war doch der Spaß, den ich hatte wenn erfahrene Springer mir anboten, doch einmal mit mir zu springen. Meine Güte - was habe ich dabei lernen und mir an Tipps und Tricks bei den „alten Hasen“ holen können.
Diesbezüglich freue ich mich heute zwar auch, wenn ich jemandem etwas zeigen kann. Es ist einfach toll, wenn ich das Grinsen eines Youngster im Freifall sehen darf, der durch meine Hilfe gerade etwas gelernt hat. Ich muss dabei aber auch zugeben, dass mir oft einfach die Zeit und natürlich das Geld dazu fehlen, was wahrscheinlich auf viele, die dies gern öfters machen würden, zu trifft. Trotzdem, versucht – wann immer möglich – auch mit den „Großen“ zu springen. Es gibt Viele unter uns, die wissen, dass sie auch mal Anfänger waren.

Ein Ausbildungssprung mit einem Instruktor bringt mehr als zig Selbstversuche! Es rechnet sich selbst dann, wenn Ihr den Instruktor bezahlen müsst. Was ist also sinnvoller? Hunderte Male unkontrolliert durch das All zu kegeln ohne wirklich zu erkennen wo das Problem liegt oder mit wenigen, intensiv durch Profis betreuten Sprüngen zu großen Lernerfolgen zu kommen? Und umso schneller Ihr was könnt, umso schneller gehört Ihr dazu und springt mit den Großen! „Ich zahl doch nicht extra“ ist also eine „Milchmädchenrechnung“.

Und zum Abschluss schaut doch einfach mal, was wir Euch zum Thema Aus- und Weiterbildung alles anbieten. Wir wissen, dass das Springen kostenintensiv ist und wollen Euch die anderorts üblichen Honorare möglichst ersparen. Gerade deswegen bieten wir Euch bei uns im Verein ständig und für alle Disziplinen „preiswerte“ Kurse und Instruktoren an. Viele der Möglichkeiten werden Euch angeboten, ohne dass unsere Instruktoren etwas daran verdienen, oft reicht bei uns nur das Sprungticket für den Profi.

Also denkt ein wenig nach und sprecht uns an – wir versuchen alles was möglich ist!
Denn nichts geht ohne Euch!

Hendrik Mente